Herzlich willkommen

Dienstag, drei Tage nach den Iden des Aprilis machen sich aus der Jahrgangsstufe 10 alle Lateinschülerinnen und -schüler mit ihren Lehrkräften Marko Braun und Sabine Vahrenhold auf den Weg nach Haltern am See. Ziel ist das LWL Römermuseum.

Ausstieg ist aber zunächst beim „gescheiterten Varus“, der Bronzestatue, die der Künstler Dr. Wilfried Koch geschaffen hat, um die römische Antike mit ihrer gescheiterten Expedition mit dem Ziel der Unterwerfung der germanischen Stämme in die Nähe der Neuzeit zu rücken, nämlich in Sichtweite des letzten Stadtturms von Haltern. An der alten Hansestraße entlang (vielleicht mussten hier auch die römischen Legionäre marschieren?)  geht es zum Museumsbau, der Wall und Graben des alten Militärlagers nachahmt. Auch die Lichtfenster erinnern an Antikes: die Giebel der Lederzelte. „Wer oder was ist eigentlich Aliso“ lautet der erste Rechercheauftrag – dass es sich dabei sehr wahrscheinlich um genau diesen Ort handelt, wo alle gerade sitzen, wusste keiner.

Seit einigen Jahren gilt es als ziemlich gesichert, dass Varus aus diesem Militärlager in Haltern = Aliso mit insgesamt drei Legionen aufgebrochen ist, um Aufstände unter den germanischen Stämmen im Hinterland niederzuschlagen und sie nebenbei zu erobern. Diese Legionen entdecken unsere Lernenden in Form von Playmobilfiguren, die für eine Sendung mit der Maus „Varusschlacht“ zu Tausenden aufgebaut worden sind.

Die Museumspädagogen zeigen und erläutern sachkundig und kurzweilig Marschzelt „contubernium“ aus Ziegenlederflecken,  die ca. 30 kg schwere Ausrüstung „impedimentum“ eines jeden Soldaten, die er immer mit sich trug, geborgene Fundstücke wie z.B. den gerade erst zu Ende restaurierten Dolch mit Gürtel „pugio cum cingulo“, eine winzig kleine blaue Phiole aus Glas, v.a. aber die Gesamtanlage des Militärlagers „castra“. Als „expertes“ erläutern die Schülerinnen und Schüler nach einer kleinen Gruppenphase speziellere Elemente aus den Vitrinen, bevor sie dann im Außengelände die an antiker Stelle wiedererbaute Mauer das „vallum“ mit dem westlichen Stadttor besichtigen. Die drei Meter hohe Mauer aus Holzverschalung mit Erdkern und vorgelagertem Graben erscheint unüberwindlich!  

Fazit: Ein toller Ausflug zur rechten Zeit der Caesar-Lektüre „De bello Gallico“, nam id, quod hodie vidimus, est simile temporibus Caesaris (das, was wir heute sahen, war zu Caesars Zeiten fast genauso).