Gedenkkultur am Comenius

"Stell dir vor, wir alle leben in einer Welt ohne Hass" - Stimmgewaltiges Statement gegen Antisemitismus am Abend des 09. November

"Antisemitismus ist ein Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft. Wir müssen uns vereinen und für eine Welt eintreten, in der Vielfalt geschätzt wird und Hass keinen Platz hat."

Diesen Worten von der Shoah-Überlebenden Esther Bejarano, die leider 2021 verstorben ist, lassen am Abend des 09. November Schülerinnen und Schüler aus dem Vokalkurs der Q2 unter der Leitung von Herrn Braun Taten folgen. Und zwar gewaltige Taten, stimmgewaltige Taten. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichspogromnacht 1938 fordern die Jugendlichen die Anwesenden dazu auf, sich eine Welt ohne Hass und ohne Krieg vorzustellen, indem sie ihre Version von Lennons "Imagine" durch den Saal schweben lassen. In Zeiten, in denen jüdische Mitmenschen Angst davor haben, auf die Straße zu treten und antisemitische Straftaten erschreckend zunehmen, kann und darf es nicht sein, dass die Bevölkerung schweigt. Daher ist es den Jugendlichen, die im Juni in Auschwitz die Spuren der Ausmaße der NS- Ideologie sehen konnten, ein besonderes Anliegen gewesen, das Schweigen zu durchbrechen und einen aktiven Beitrag zum Erinnern und Gedenken und als Aufruf des Handelns zu gestalten. "Nie wieder ist jetzt! - Und stellt euch nicht nur eine Welt ohne Hass und Krieg vor, sondern gestaltet diese ebenso aktiv mit!"

Lernen und Gedenken in Auschwitz

"Was ist ein Menschenleben wert?!" - Für die SS-Offiziere, die an der Todesrampe in Auschwitz standen, bedeutete das Leben der Ankommenden nichts. Nur mit einem Daumenwink entschieden sie über das weitere Schicksal der vor ihnen stehenden Frauen, Kinder und Männer. Den derzeit in Krakau verweilenden 38 jugendlichen Historikerinnen und Historiker aus der Q1 und Q2 fällt es schwer, die Ausmaße der Verbrechen, die in Auschwitz begangen wurden, zu begreifen. In den vergangenen Tagen folgten sie den Spuren jüdischen Lebens in Krakau vom Viertel Kazimierz aus durch das Gelände des ehemaligen Gettos zu den Überresten des Arbeitslagers Plaszow. Dabei erfuhren sie, auf welche furchtbare Art und Weise die Nationalsozialisten gegen die jüdische Bevölkerung Polens vorgegangen sind und wo die  Wege vieler Menschen ihr gewaltsames Ende fanden. Beeindruckend war es,  mitten im jüdischen Viertel zu wohnen und zumindest für eine kurze Zeit am lebendigen Alltag des heutigen Krakaus teilnehmen zu können. Zahlreiche Eindrücke haben die Schülerinnen und Schüler bereits im Gepäck, um in der kommenden Woche diese Erfahrungen mit allen Interessierten zu teilen.
 

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